ASIEN/MYANMAR - Mit dem Einsetzen der Regenzeit spiztz sich die Lage der Erdbebenopfer in Mandalay zu

Donnerstag, 19 Juni 2025 erdbeben   naturkatastrophen   vertriebene  

Mandalay (Fides) - Drei Monate nach dem verheerenden Erdbeben vom 28. März 2025 ist das Gebiet um Mandalay in Nord-Zentral-Myanmar seit mehr als drei Wochen von starken Regenfällen und Gewittern betroffen. Aufgrund der anhaltenden Regenfälle und der Nachbeben sind einige Gebäude, die durch das Erdbeben bereits geschädigt waren, zusammengebrochen, was die betroffenen Gemeinden in weitere Bedrängnis gebracht hat. Dies geht aus einem Bericht des Notfallteams für humanitäre Hilfe der Erzdiözese Mandalay hervor, der Fides vorliegt, und in dem es heißt: „Viele Menschen verbringen die Nacht noch immer im Freien oder in Behelfsunterkünften. Viele Häuser wurden durch das Erdbeben beschädigt oder zerstört, so dass die Familien gezwungen sind, im Freien zu schlafen. In und um Mandalay nutzen die Menschen Planen, Zelte oder Bambuskonstruktionen, um sich vor dem Wetter zu schützen. Der Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und lebensnotwendigen Gütern ist nach wie vor eingeschränkt, und die örtliche Hilfe reicht kaum aus, um die dringenden Bedürfnisse der betroffenen Gemeinschaften zu befriedigen“.
Mit dem Einsetzen des Monsuns, heißt es in dem Bericht, werde die Situation für die Erdbebenopfer wahrscheinlich noch schwieriger werden: „Die behelfsmäßigen Unterkünfte, die oft aus Planen oder Bambus bestehen, werden starken Regenfällen und Winden nicht standhalten können. Wir befürchten, dass Überschwemmungen und schlechte hygienische Bedingungen das Risiko von durch Wasser übertragenen Krankheiten erhöhen werden, insbesondere für Kinder und ältere Menschen. Ohne dringende Unterstützung bei der Bereitstellung dauerhafterer Unterkünfte und der Verbesserung der Hygienebedingungen werden die Sicherheit und das Wohlergehen großer Teile der Bevölkerung während der Regenzeit ernsthaft bedroht sein“.
Unterdessen hat die Diözese unbeschädigte Strukturen und Kirchengebäude oder Räume zur Unterbringung der Vertriebenen zur Verfügung gestellt. „Behelfsmäßige Zelte wurden von den Erdbebenopfern im Komplex der Gemeinde St. Michael in Mandalay aufgestellt. Unter den Betroffenen befinden sich nicht nur Katholiken, sondern auch Buddhisten. Ihre Häuser wurden schwer beschädigt und sind noch nicht repariert worden“, heißt es in dem Bericht.
Freiwillige Helfer des Diözesanteams verteilen humanitäre Hilfe an die Erdbebenopfer, andere haben die Reparatur der beschädigten Kirchengebäude übernommen, und wieder andere leiten Nothilfeteams. Priester und Ordensleute, die das Schicksal der Flüchtlinge teilen, schlafen noch immer außerhalb ihrer gewohnten Unterkünfte, z. B. im Innenhof des erzbischöflichen Ordinariats. Pfarrer Peter Kyi Maung, Sekretär der Erzdiözese, erklärt dazu: „Unsere Räume wurden durch das Erdbeben beschädigt und sind im Moment nicht sicher. Wir haben uns mit einfachen Laken und Moskitonetzen in den offenen Bereichen des Komplexes zum Schlafen eingerichtet. Bis die notwendigen Reparaturen durchgeführt werden, haben wir keine andere Wahl, als weiterhin unter diesen provisorischen Bedingungen zu leben. Aber alle Freiwilligen und Gläubigen arbeiten jeden Tag hart daran, die Situation Stück für Stück zu verbessern. Der Herr gibt uns die Kraft, weiterzumachen“.
(PA) (Fides 19/6/2025)


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