ASIEN/VIETNAM - Katholiken hoffen auf Besuch von Papst Leo XIV.

Samstag, 17 Mai 2025  

Ho-Chi-Minh-Stadt (Fides) - „Papst Leo XIV. sollte Vietnam besuchen und damit dem Wunsch von Papst Franziskus erfüllen“, titelt die eine katholische vietnamesische Online-Zeitung. Es ist ein Beispiel dafür, wie auch die vietnamesische katholische und weltliche Presse die Nachricht von der Wahl des neuen Papstes aufgenommen hat. Der Artikel erinnert daran, dass „Papst Franziskus ein tiefes Erbe des Mitgefühls, des Friedens und des interreligiösen Dialogs hinterlassen hat“. „Einer der unerfüllten Wünsche von Papst Franziskus“, so die Zeitung weiter, „war es, Vietnam zu besuchen, ein Land mit einer lebendigen katholischen Gemeinde und einer reichen Kulturgeschichte“, weshalb man auf „einen Besuch von Papst Leo XIV. hofft“, der „sicherlich eine große Bedeutung nicht nur für die vietnamesische Kirche, sondern auch für andere Bereiche wie Kultur, Gesellschaft und Diplomatie“ hätte und “eine große Quelle der Ermutigung für die vietnamesischen Katholiken sein würde, die ihnen helfen würde, ihren Glauben zu stärken und in Einheit mit der Weltkirche zu erleben“. „Wir hoffen von ganzem Herzen, dass Papst Leo XIV. Vietnam besuchen wird, was nicht nur für die katholische Gemeinschaft, sondern auch für das gesamte vietnamesische Volk ein historisches Ereignis wäre und eine Botschaft des Friedens, der Solidarität und der Liebe bringen würde. Die vietnamesische katholische Gemeinschaft freut sich bereits auf den Tag seiner Ankunft“, so die Zeitung abschließend.
Was die nichtkatholische Presse betrifft, so ist der wohlwollende Reaktion der buddhistische Gemeinschaft bemerkenswert. In der buddhistischen Zeitung „Phat u Vietnam“ wird in einer Analyse mit dem Titel „Papst Leo XIV. und die buddhistische Gemeinschaft: eine neue Ära des interreligiösen Dialogs“ über das Wohlwollen der nichtchristlichen Religionsgemeinschaften, einschließlich der Buddhisten in Vietnam und anderen asiatischen Ländern, berichtet. Obwohl Papst Leo XIV. seine Ansichten über den Buddhismus noch nicht dargelegt hat, wird darauf hingewiesen, dass „sein Hintergrund und sein früheres Handeln eine offene Einstellung zum interreligiösen Dialog erkennen lassen“. Insbesondere wird in dem Artikel seine Zeit als Missionar in Peru erwähnt, wo es eine kleine, aber blühende buddhistische Gemeinschaft gibt: Es wird also davon ausgegangen, dass Papst Leo „mit der kulturellen und religiösen Vielfalt vertraut ist“. Außerdem gilt Papst Leo XIV. bereits als „nah dran“ an den buddhistischen Lehren über tätiges Mitgefühl (Karuna) und die Verbindung zwischen Mensch und Schöpfung. Auf einer Konferenz im Jahr 2024, die von vietnamesischen Buddhisten zitiert wurde, rief Kardinal Prevost zu einer „wechselseitigen Beziehung“ zwischen Mensch und Umwelt auf. Diese Vision spiegele den buddhistischen Grundsatz des „Nicht-Verletzens“ (Ahimsa) und der „Achtung vor dem Leben“ wider, was den Weg für gemeinsame Projekte mit buddhistischen Organisationen eröffne. Darüber hinaus wird festgestellt, dass „die Aufforderung in seiner Antrittsrede, ‚Brücken zu bauen‘, seine Bereitschaft zu solchen Kooperationen andeutet“.
Pfarrer Peter Nguyen Thanh Tung, Professor für Kirchengeschichte, drückte in einem Interview mit dem Medienkanal der Erzdiözese Ho-Chi-Minh-Stadt seine tiefe Wertschätzung für Papst Leo XIV. im Namen der Kirche in Vietnam aus. „Der Nachfolger des Heiligen Petrus“, sagte er, „hat uns daran erinnert, dass die Kirche für immer unerschütterlich bleiben wird, weil, wie er und Jesus versprochen haben, „die Pforten der Unterwelt sie nicht überwältigen werden“. „Der Papst“, so fuhr er fort, “hat den Namen Leo XIV. in Erinnerung an Leo XIII. gewählt, der zu einer Zeit kam, als die Welt mit sozialen Problemen konfrontiert war. Papst Leo XIII. verteidigte die Arbeiter in einem sozialen Kontext, in dem der Kapitalismus sie ausbeutete. Papst Leo XIV. möchte den Weg einer offenen Kirche fortsetzen, einer Kirche, die die Armen und Schwachen, die Arbeiter, schützt und verteidigt und die Menschenwürde hochhält“.
(PA-AD) (Fides 17/5/2025)


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