ASIEN/PHILIPPINEN - Rodrigo Duterte ist zum vierten Mal Bürgermeister von Davao

Dienstag, 13 Mai 2025 wahlen   politik  

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Davao (Fides) - Rodrigo Duterte, der ehemalige Präsident der Philippinen, der wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem Internationalen Strafgerichtshof angeklagt ist, ist zum vierten Mal Bürgermeister von Davao, der Stadt auf der Insel Mindanao, in der seine politische Karriere begann und in der er bereits mehr als 20 Jahre als Bürgermeister tätig war, bevor er 2016 zum Präsidenten gewählt wurde. Nach der gestrigen Abstimmung am 12. Mai bei den Zwischenwahlen in den Philippinen, bei denen das Repräsentantenhaus, ein Teil des Senats und die Kommunalverwaltungen gewählt werden, wurde Duterte am heutigen 13. Mai, vom Wahlrat in Davao offiziell zum Sieger erklärt, wobei er eine überwältigende Mehrheit erhielt: über 660.000 Präferenzen gegenüber den 80.000 seines Gegners Karlo Nograles, unter anderem sein ehemaliger Sprecher.
Das Amt des Bürgermeisters von Davao ist Dutertes erstes offizielles nach dem Ende seiner Amtszeit als. Zuvor hatte er das Amt von Februar 1988 bis Juni 1998, von Juli 2001 bis Juni 2010 und dann von Juli 2013 bis Juni 2016 inne. Die Familie Duterte besetzt dieses Amt seit 34 Jahren, da Dutertes Kinder seine Nachfolger waren. Heute ist sein Sohn, Sebastian Duterte, zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt worden. Dutertes Sohn trat 2019 in die Politik ein und war von 2022 bis 2025 Bürgermeister. Er löste seine Schwester Sara ab, die für das Amt der Vizepräsidentin der Philippinen kandidierte und später gewählt wurde. Sie hat das das Amt bis heute inne.
Die Zwischenwahlen sind für die Familie Duterte von entscheidender Bedeutung, da sie damit ihre Kontrolle über die Stadt Davao für die nächsten drei Jahre festigt.
Die Verhaftung Dutertes im März wurde als ein Faktor angesehen, der sich entweder negativ oder positiv auf das Image der Familie auswirken könnte. Dutertes Sieg war ein Beweis für seine anhaltende Beliebtheit bei der philippinischen Bevölkerung, sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene. Es ist anzumerken, dass mindestens fünf von der Duterte-Dynastie unterstützte Kandidaten für 12 Sitze im Senat kandidieren, und nach ersten Hochrechnungen scheinen sie Siegchancen zu haben.
Das Ergebnis der Senatswahl wird im Fall der Vizepräsidentin Sara Duterte entscheidend sein, gegen die das Unterhaus des Parlaments ein Amtsenthebungsverfahren wegen einer Reihe von Anschuldigungen wie Missbrauch öffentlicher Gelder und Verschwörung zur Ermordung von Präsident Ferdinand Marcos beschlossen hat.
Der Senat wird in einer für den kommenden Juli angesetzten Abstimmung gebeten, die Anklage zu bestätigen oder abzulehnen. Sara Duterte gilt als ernstzunehmende Kandidatin für das Präsidentschaftsrennen 2028, aber wenn der Senat die Anklage bestätigt, wird sie für immer von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen.
Die offiziellen Ergebnisse der Zwischenwahlen werden in einer Woche bekannt gegeben. Mit der Auszählung und Überwachung der Wahlverfahren und der Transparenz befasst sich unterdessen der Pfarrpastoralrat für verantwortungsbewusste Wahlen, ein von der katholischen Kirche auf den Philippinen eingerichtetes Kontrollgremium, das sich in den Dienst der Bürger und des Landes stellt.
(PA) (Fides 13/5/2025)


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